a) Kortisol
Kortisol ist ein Hormon, das der Körper ausschüttet, wenn er unter Stress steht. Dabei ist irrelevant, ob es sich um emotionalen oder körperlichen Stress handelt. Das Steroidhormon hilft dem Körper, seine im Muskelgewebe gespeicherten Energiereserven verfügbar zu machen. Kortisol kann somit auch als kataboles Hormon bezeichnet werden. Solange der Körper immer weiter Kortisol ausschüttet bzw. das vorhandene Kortisol nicht abbaut, bleibt er in einem Ausnahmezustand: Er ist permanent darauf vorbereitet, einer Gefahr ausgesetzt zu sein und macht sich dazu bereit, zu fliehen oder zu kämpfen („fight or flight“). In dieser Zeit werden alle für die Gefahrensituation weniger relevanten Funktionen heruntergefahren, um Energie zu sparen. So wird unter anderem der Aufbau von Muskeln fast gänzlich verhindert – hierfür würden Ressourcen benötigt, die der Körper lieber für einen Kampf bereithält. Die Schlafbeere hat allerdings die Fähigkeit, den Cortisolspiegel erheblich zu senken. Dies ist vor allem für Menschen mit chronischem Stress relevant. Aber auch darüber hinaus kann die Pflanze im heutigen hektischen Alltag helfen:
Die Ausschüttung von Stresshormonen hatte in der Urzeit die Funktion, uns bei der akuten Bedrohung durch wilde Tiere oder andere Gefahren zu schützen. Dies führte meist zu einer kurzen aber starken körperlichen Betätigung (ein Kampf oder eine Flucht), die notwendig war, um die Stresshormone wieder abzubauen. Derartigen Situationen ist der moderne Mensch aber nicht mehr ausgesetzt.
Heute wird er stattdessen mit andauerndem Stress im Job oder im Privatleben konfrontiert. Gleichzeitig betätigt er sich körperlich so wenig wie noch nie. Dies führt dazu, dass anhaltend Kortisol ausgeschüttet, aber nicht abgebaut wird. Selbst wenn dies nicht bei jedem Menschen zu chronischem Stress führt, ist eine Erleichterung und Ruhe für den Körper notwendig, damit er wieder die normalen, notwendigen Prozesse hochfährt. Die Ashwagandha Wirkung wurde in zahlreichen Ashwagandha Studien betrachtet. Hierin konnte festgestellt werden, dass die Probanden einen um 20% verringerten Cortisolspiegel aufwiesen als die Vergleichsgruppen, die lediglich ein Placebo verabreicht bekamen.
b) Muskelaufbau
Das männliche Sexualhormon regt neben zahlreichen anderen Funktionen das Wachstum von Muskeln an. Je höher der Hormonspiegel ist, desto leichter fällt es dem Körper, nach sportlicher Betätigung Muskeln aufzubauen und die Muskelmasse zu erhalten. Auch die Regeneration von Muskeln wird so beschleunigt. Dieses Sexualhormon steht aber in einer Beziehung zu Kortisol: Ist viel Kortisol im Körper vorhanden, wird so der Spiegel des Sexualhormons gesenkt. Dies hat – wie beschrieben – die Wirkung, dass der Körper möglichst wenig Energie mit dem Aufbau von Muskelmasse verschwendet. Da die Winterkirsche aber den Cortisolspiegel senkt, führt dies gleichzeitig dazu, dass der Muskelaufbau und das Abnehmen vorangetrieben werden. Somit hat Ashwagandha eine Wirkung, die als anabol bezeichnet werden kann. Dies wurde in Ashwagandha Studien untersucht, in denen wiederum mit einer Probandengruppe und einer Placebo Gruppe gearbeitet wurde: Die Teilnehmer, die den tatsächlichen Wirkstoff verabreicht bekamen, konnten nach acht Wochen Training 138% ihres ursprünglichen Gewichts beim Bankdrücken stemmen. Die Vergleichsgruppe kam auf 84%. Auch beim Beinstrecken konnte eine Krafterhöhung um 52% festgestellt werden, bei der Placebo Gruppe betrug diese lediglich 38%. Schließlich verlor die Ashwagandha-Gruppe 3,47% Körperfett, die andere nur 1,52%. Auch ein anderer Ashwagandha Test mit 18 Probanden zeigt vielversprechende Ergebnisse: 30 Tage lang wurden die Teilnehmer mit steigenden Mengen der Supplementierung versorgt. Dies sah wie folgt aus:
Tag 1 – 10 |
750 mg pro Tag |
Tag 11 – 20 |
1000 mg pro Tag |
Tag 21 – 30 |
1250 mg pro Tag |
Auch hier konnte eine allgemeine Verbesserung der Muskelkraft festgestellt werden; so wurde etwa die Griffkraft der Teilnehmer um durchschnittlich 8% erhöht, die Kraft der Rückenstrecker um im Schnitt 15,4% und die Kraft des Quadrizeps um durchschnittlich 21,5%. Dabei ist bemerkenswert, dass die Teilnehmer kein Krafttraining oder ein anderes Trainingsprogramm durchführten. Ihre Körper waren lediglich der normalen, täglichen Bewegung ausgesetzt.