Im besonderen Fokus der modernen medizinischen Anwendung steht der Cordyceps CS-4. Dieser ähnelt stark der ursprünglich auf dem tibetanischen Hochplateau wachsenden Pilzart. Zusammensetzung und Heilwirkung sind mit den traditionellen Vitalpilzen der chinesischen Medizin weitgehend identisch. Daneben findet auch der verwandte Ophiocordyceps als Heilmittel Anwendung.
Ursprünglich erlangte der Extrakt Bekanntheit für seine anregende Wirkung auf Körper und Geist. Die traditionelle chinesische Heilkunde schrieb den Pilzen eine stärkende Wirkung auf den Lungen- und Nierenmeridian zu. Mittlerweile gibt es auch eine Reihe medizinischer Studien, welche die biochemischen Effekte der Vitalpilze auf den menschlichen Körper näher untersucht haben. Cordyceps Wirkung auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit ist damit auch aus medizinischer Sicht belegt.
In mehreren Studien kamen Forscher unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass die regelmäßige Einnahme des Pilzextraktes eine ausdauer- und leistungssteigernde Wirkung zur Folge hat. So stellten chinesische Forscher 2004 fest, dass eine 6 Wochen lange Einnahme zu einer Steigerung der durchschnittlichen Sauerstoffaufnahme um 7 % führte. Eine ähnliche Studie im Jahr 2010 zeigte, dass bei älteren Menschen zwischen 50 und 75 eine merkliche Steigerung von Ausdauer und Leistungsfähigkeit festgestellt werden konnte. 2018 wurde der Extrakt einer jüngeren Testgruppe (Durchschnittsalter 22,7 Jahre) verabreicht. Hier zeigte sich sogar einer Verbesserung der Sauerstoffaufnahme um durchschnittlich 11 %.
Untersuchungen ergaben, dass die leistungssteigernde Wirkung u. a. auf die Anregung der Zellkraftwerke Mitochondrien zurückzuführen ist. Versuche an Mäusen haben so beispielsweise gezeigt, dass die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP), welches der Hauptenergiespeicher im Körper ist, um 45 bis 55 % gesteigert wird. [1]
Neben der leistungssteigernden Wirkung konnten positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System nachgewiesen werden. Mehrere Studien haben gezeigt, dass der Extrakt des Heilpilzes den LDL-Cholesterinspiegel und den Triglyzeridspiegel senken kann. Erhöhte Werte können hier diverse Herzerkrankungen begünstigen.
Eine weitere Studie, welche die Wirkung auf Ratten mit einer chronischen Nierenerkrankung untersuchen sollte, führte zu dem Ergebnis, dass auch eine Abnahme der Herzschädigungen beobachtet werden konnte. Grund hierfür ist die Tatsache, dass eine chronische Nierenerkrankung die Herzinsuffizienz erhöhen kann.
Mit Cordyceps CS-4 hat die chinesische Regierung die synthetisch hergestellte Variante des Pilzes mittlerweile für die offizielle Verwendung in Krankenhäusern freigegeben. Es gibt derzeit keine Studien, ob Cordyceps Nebenwirkungen verursacht. Allerdings sind Ärzte angewiesen, auf die gleichzeitige Verwendung zusammen mit Antibiotika, Blutverdünnern sowie Diabetes-Medikamenten zu verzichten. Grund hierfür ist eine evtl. verstärkende Wirkung im Zusammenhang mit diesen Mitteln.