Kokosöl ist ein Pflanzenfett, welches aus dem Nährgewebe der Kokosnuss gewonnen wird, dem Kopra. Es ist auch unter den Namen Kokosnussöl und Kokosfett bekannt. In der Küche findet das Öl Verwendung zum Braten, Frittieren und Backen. Weitere Anwendungsgebiete existieren in der Süßwarenindustrie, der Kosmetikindustrie und der Pharmazie. Die Farbe des Öl ist weiß bis gelblich. Der Geruch wird als mild, frisch und wachsartig – kombiniert mit einer leichten Kokosnote – beschrieben. Bei Raumtemperatur ist das Öl fest, weswegen es als Kokosfett bezeichnet wird. Im Mund entwickelt das Öl einen überraschenden Kühleffekt. Diese Begebenheit resultiert aus der Schmelzwäre, die das Öl aufnimmt. Um zu Schmelzen nimmt das Öl Wärme auf, der Mensch spürt diesen Wärmentzug als leichte Kühle, die vor allem bei Süßigkeiten als angenehm empfunden wird und ein einzigartiges Geschmackserlebnis bildet. Ein Praxisbeispiel ist Eiskonfekt, hier macht sich die Süßwarenindustrie den Effekt zu Nutze. Die wesentlichen Bestandteile des Öls sind Triglyceriden, welche gesättigte Fettsäure-Reste beinhalten. Spuren von Mineralstoffen, Vitamin E, Aminosäuren und Lactonen sind ebenfalls vorhanden. Beim Raffinieren des Öls nimmt der Gehalt an Vitamin E ab.
Welche Fettsäuren hat Kokosnussöl?
Fettsäure |
Gewichtsanteil an Gesamt-Fettsäuren |
Capronsäure |
< 0,7 % |
Caprylsäure |
4,6 – 10,0 % |
Caprinsäure |
5,0 – 8,0 % |
Laurinsäure |
45,1 – 53,2 % |
Myristinsäure |
16,8 – 21,0 % |
Palmitinsäure |
7,5 – 10,2 % |
Stearinsäure |
2,0 – 4,0 % |
Ölsäure |
5,0 – 10,0 % |
Linolsäure |
1,0 – 2,5 % |
Linolensäure |
< 0,2 % |
Arachinsäure |
< 0,2 % |
Gadoleinsäure |
< 0,2 % |
Entscheidende wirtschaftliche Bedeutung erlangte das Öl erst im 19. Jahrhundert, obgleich es bereits vor 3.000 bis 4.000 den Menschen als Nahrungsmittel bekannt war und kultiviert wurde. Heute sind Indonesien, Indien und die Philippinen Hauptanbaugebiete für Kokospalmen. Die weltweite Kokosölproduktion hat sich seit Anfang der 1960er Jahre verdoppelt.
Wie viel Kokosnussöl wird weltweit produziert?
Jahr Produktion Anteil an globaler Pflanzenölproduktion
1961 |
1.634.150 Tonnen 9,4 % |
1971 |
2.266.299 Tonnen 8,3 % |
1981 |
2.808.955 Tonnen 6,8 % |
1991 |
2.950.192 Tonnen 4,7 % |
2001 |
3.739.380 Tonnen 3,9 % |
2011 |
3.185.873 Tonnen 2,1 % |
Von 1961 bis 2011 hat sich die weltweite Produktion um den Faktor 2 erhöht. Zugleich hat der Anteil an der gesamten Pflanzenölproduktion reduziert, was auf den gesteigerten Bedarf an Pflanzenfetten zurückzuführen ist.
Wo wird Kokosnussöl verwendet?
In der Küche wird das Öl zum Backen, Braten und Kochen eingesetzt. Es ist hocherhitzbar, was vor allem beim Frittieren einen Vorteil gegenüber anderen Ölen darstellt. Bei Raumtemperatur ist das Öl fest, was den Transport und die Lagerung begünstigt. Der niedrige Schmelzpunkt sorgt dafür, dass das Fett schnell schmilzt. Die Lebensmittelindustrie nutzt das Öl für die Süßwarenherstellung und die Produktion von Margarine. Unverarbeitetes Kokosfett kann direkt als Streichfett verwendet werden. Die Kosmetikindustrie schätzt vor allem den hohen Anteil an Laurinsäure, welcher der Produktion von Rasierseife, Shampoo, After-Sun-Produkten und Massageöl dienlich ist. Die feuchtigkeitsspendende Wirkung und der kühlende Effekt sind in der Kosmetikindustrie von Vorteil.