In den letzten Jahren hat sich die Wissenschaft vermehrt mit der Wirkung spermidinhaltiger Lebensmittel beschäftigt.
Dabei sind Forscher immer wieder zu dem Ergebnis gekommen, dass das Polyamin eine potenziell lebensverlängernde Wirkung haben kann. [
2] Diese soll mit der Autophagie, einem Vorgang im menschlichen Körper, zusammenhängen. Bei der Autophagie handelt es sich einfach gesagt um einen Recycling-Prozess. Dabei werden alte Zellbestandteile zerlegt. Angeregt wird dieser Prozess durch eine verringerte Nahrungszufuhr – wie sie etwa bei einer 30 bis 50 prozentigen Kalorienreduktion oder beim Fasten zustande kommt.
Spermidine haben erst einmal nichts mit der Autophagie, die durch die verringerte Nahrungszufuhr entsteht, zu tun. Allerdings können sie, wenn sie dem Körper zugeführt werden, diesem einen Hungermodus vorgaukeln. So verdaut der Körper, trotz gleichbleibender Nahrungsaufnahme, die krankmachenden Zellen und verwertet sie wie Nährstoffe. Dieser Vorgang ist nicht nur beim Menschen, sondern bei so gut wie allen Lebewesen zu beobachten. Durch die Wiederverwertung der bestehenden, aber alten Zellen spart der Körper Material und Energie. Gleichzeitig werden dabei Bakterien, Fremdproteine und Viren aufgelöst. So hat die Autophagie einen gewissen (positiven) Einfluss auf das Immunsystem. Werden die alten, teils krankmachenden Zellen nicht abgebaut, können altersbedingte Erkrankungen entstehen – das ist zumindest der derzeitige Stand der Mediziner.
Die Autophagie, die durch das Fasten oder durch Spermidin Lebensmittel ausgelöst werden kann, hat damit eine enorme Bedeutung für eine gesunde Zellfunktion.